Echte, ehrliche Lebensmittel von Sizilien
Der Lebensmittelmarkt wird immer mehr und mehr ein Discountermarkt.
Discounter oder Minimarkt
Auch hier in Süditalien haben die internationalen Lebensmittel Ketten nicht nur Einzug gehalten. Nein, es ist erschreckend zu sehen und zu verfolgen, wie diese Discounterketten im 3-Monatstakt neue Filialen aus dem Boden stampfen.
Die kleinen Tante-Emma-Läden haben es immer schwieriger. Zum einen wandern die Kunden ab, denn die jungen Sizilianer wollen nicht im Dorf bleiben. Sie suchen das Glück in der Stadt, im Norden oder im Ausland.
Das war schon immer so und die schweren 20-30er Jahre gefolgt von den vielen Auswanderungen in den 50er-Jahren bekommen soeben eine neue Renaissance. Leider!
Erfolg im Ausland
Es ist schon klar, dass die kleinen Familienunternehmen in den Dörfern weder das Angebot haben, noch die Preise machen können wie der Discounter in der Stadt.
Die Qualität ist bei diesen kleinen Minimärkten jedoch um ein Deutliches höher. Viele Waren kommen von kleinen Produzenten, praktisch um die Ecke. Kilometer Zero oder 0, wie es genannt wird. Ein großes Thema, das jedoch die Meisten nicht interessiert. Sie kaufen lieber ein Massenprodukt aus einer anonymen Produktion beim billigen Discounter.
Überlegt man sich für sich selbst, wie viel Parmigiano, Ragusano, Burrata, Salami und Schinken man konsumiert, wäre die erste Wahl beim Minimarkt die bessere.
Kilometer 0 Zero
Hier bekommt man nicht nur Kilometer 0, sondern oftmals auch eine andere Qualität. Gehen wir mal ins Detail, der Produktion. Heute Morgen hatte ich ein Gespräch mit einem sizilianischen Produzenten, der für andere eigene Etiketten produziert.
Mir wird gesagt, dass dieses Label, dieses Produkt nicht mit der ersten Wahl und Qualität der Grundlebensmittel hergestellt wird. Es ist nicht die Top-Qualität, sondern nur zweite oder dritte Wahl, aber Hauptsache der Name und das Etikett ist lecker und versprechend gemacht.
Genau hier ist das Problem, der Kunde meint, er bekommt eine 1 A Ware und kauft nach Optik, weil er einfach kein Etikett liest oder lesen will.
Die Märkte sind komplett verschwommen, kaputt, einfach dem Konsumenten entglitten, weil es so sein soll. Die Lebensmittelindustrie produziert seit Jahrzehnten einfach Masse, die Menschen müssen satt werden.
Familienhersteller
Das stimmt alles und ist alles ok, aber man könnte offener, ehrlicher und transparente damit umgehen. Die multinationalen Ketten machen Milliardengewinne mit minderwertigen Produkten.
Es geht um Geschmack, es geht aber auch um den regionalen Handel, das regionale Netz für Kunden und für Produzenten. Hier kommt wie so oft das Problem, Geiz ist geil und es muss immer billiger sein oder werden.
Schade, denn der kleine Bauer um die Ecke hätte es verdient, vor allem aus dem Grund für Vielfältigkeit und für einen organischen Markt der Nachhaltigkeit.
Aber wenn man sieht, dass die Zitronen aus Argentinien, der Knoblauch aus Afrika und die Kartoffeln aus Asien kommen, dann muss man sich ja über CO2 keine Gedanken machen. Ganz nach dem Motto, wir leben jetzt, heute lassen wir den Korken knallen. Was interessiert mich, was in 30 Jahren ist.
Bitte Etiketten lesen!
Das ist leider die Mentalität der Massen, den die EU versucht alles einem nationalen Markt langsam die Luft abzudrehen. Mal sehen, wo das alles endet.
Was ich hier nur anmerken möchte, dass der Kunde und Konsument ein Lebensmittel mehr schätzt und dafür auch bereit ist, das Geld auszugeben. Wir haben es nicht mit einem technischen Massenprodukt zu tun, das vom Band kommt und immer gleich ist oder sein wird. Hier geht es um echtes, kleines Handwerk und Landwirtschaft.
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