Großes Holz oder Barrique?
Holz im Wein, oder der Wein im Holz, wichtiger Ansatzpunkt im Weinbusiness.
Hier scheiden sich die Geister, der eine mag es rund, saftig und weinig, der nächste mag Vanille und präsentes, knackiges Holz an der Nase und am Gaumen. Was mögt ihr?
Der Vino Nobile di Montepulciano wird normal nach Tradition ausgebaut, im 20 HL Fass, einige Winzer machen auch den Weg über kleine 225 l Barrique.
Hier kommt es darauf an, wie lange der Wein in den Fässern liegt, und wie leicht oder stark die Fässer getoastet sind.
Überall Holz, Toskana, Sizilien und Neue Welt
Welches Holz, Frankreich, Österreich oder Kroatien, USA ? Auf keinen Fall jedoch Holzchips oder Holzmehl, das finde ich alles andere als gut, weil wir hier wieder in der schnellen Industrieproduktion angekommen.
Zeit, gib den Sachen Zeit, die niemand mehr hat.
Nun, wie sagt man, Geschmackssache, sagte der Affe und biss in die Seife.
Mein persönliches Gusto liegt eher beim großen Holzfass, 20 oder 30 hl. Hier bekommt der Wein nicht die volle Holzladung ab, jedoch trotzdem einen dezenten Kick von Vanille und Tannin, meist sekundär präsente Noten, die nicht in erster Linie spielen. Wenn großes Holz gut eingesetzt wird, dann macht das richtig Spaß am Gaumen.
Denken wir nur an den Rosso di Montalcino oder den Rosso di Montepulciano, aber auch ein Basis Syrah von Sizilien kann richtig begeistern.
Es gibt wirklich Weine, die, wie mir mal ein bekannter Winzer vom Ätna sagte, der Wein wurde vom Holz getötet. Das kann ich so nur bestätigen, denke ich zurück an eine maximale Empfehlung von einem Freund.
Weinempfehlung war ein Chenin Blanc aus Südafrika, 37 Monate, neue Barriquefässer, 37 Monate.
Ein Wein zum Feuerentfachen
Es war eher ein Wein zum Grillen oder sagen wir mal, zum Anzünden des Feuers, Sägewerk pur. Grauenhaft. Doch es gibt eine Kundengruppe, die genau das mag, die solche Weine sucht.
Ich bin davon überzeugt, dass egal, ob großes Holz, Doppelbarrique oder normale 225 L Barrique gut im Keller eingesetzt werden können, immer mit dem Blick auf die Rebsorte und was will ich als Winzer.
Ein sehr wichtiges Argument, was will ich persönlich als Winzer, denn die Weinwelt wird oft nicht vom Winzer, sondern von den Önologen gemacht und gepusht. Die internationalen Weinmaker, die Flying Önologen, sind längst die neuen Stars der Szene geworden und alle, egal wo und wer auch immer, mit eigenen Weinbergen und Weinen am Markt.
Die Handschrift kann man sofort erkennen, wer in welchem Weingut die Betreuung und die Weine im Keller macht. Oft schade, denn leider kommen die für mich wichtigen Dinge, wie Lage und Anbaugegend (Region) und Rebsorte zu kurz.
Weine sind vom Stil gleich und auch ab und an langweilig, austauschbar.
Die rechte Hand des Winzers
Weingüter setzen auf sie, denn die Macher der Szene sind Garanten für den Markt, für den Gaumen und kreieren auch gerne unterschiedliche Abfüllungen für unterschiedliche Länder und Geschmäcker.
Was meint ihr?
Wie seht ihr den Einsatz von Holzfässern in der Weinlagerung oder wollt ihr lieber Ausbau nur im Edelstahl, Zement oder auch Amphoren?