Petralia Soprana
Sizilien ist doch nicht nur Sonne und Meer, das kann man hier in Petralia Soprana sehr gut sehen.
Im Madoniepark liegt das Bergdorf Petralia Soprana, mit Blick bis zum Ätna.
Das kleine Dorf ist eventuell sikanischem oder griechischem Ursprung und geht auf das 3. Jahrhundert v. Christus zurück, hat circa 3500 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1147 Metern über dem Meeresspiegel.
Das merkt man deutlich, dass die klimatischen Verhältnisse dort so ganz anders sind, als in flacheren Gefilden. Es gibt auch noch Petralia Sottana, das ist die untere Hälfte von Petralia, sanft im Tal gelegen und ich erinnere mich noch gerne zurück. Dort war einmal ein hervorragender Produzent für Pasta, der vom Feinschmecker Deutschland unter die besten 5 Pastas gewählt wurde. Ich meine, es war 2007–2008 in einem großen Pasta Test.
Pasta
Die Fahrt dorthin ist schon wunderschön, kommt man über die A19 von Palermo Richtung Catania kann man in Tremonzelli oder Irosa rausfahren, von dort sind es dann noch gute 15 Kilometer.
Die Landschaft ist Toskana Like, hügelig und Agrarwirtschaft. Aber es ist schön und sehr entspannend dort langsam zu cruisen, denn schnell geht auf den Straßen nicht. Da gibt es bedingt durch Erdbewegungen schon einige heftige Höhenunterschiede in der Straße, die schneller als mit 40–50 überquert, das Auto abheben lassen! 😉
Wie in der Toskana, nur besser
Am besten man lässt sein Auto kurz unterhalb des Zentrums stehen, dort sind Parkplätze direkt gegenüber eine Bar und läuft die paar Meter einfach zu Fuss hoch, sind vielleicht 10 Minuten maximal.
Endlich im Herzen von Petralia Soprana angekommen, ist dort wie in vielen dieser Dörfer ein wunderschöner Platz mit einem Denkmal und Bäumen. Von dort kann man bequem das kleine Herzen erkunden. Wir haben dann erstmal in einem der dortigen Restaurants unser Pranzo (Mittagessen) gemacht und ich kann sagen, es war extrem lecker.
Sehr tolles, feines Ambiente im Restaurant – Lu Charme – Petralia Soprana – und die Küche ist auf Slow Food Niveau – die Tradition kann man bei jedem Gericht, jedem Teller und jedem Bissen erkennen und schmecken. Viele typische Antipasti, aktuelle Artischocken in allen Variationen, auch die hausgemachte Caponata aus Carciofi lauwarm serviert, genial! Hausgemachte Nudeln, Stracotto mit Kartoffeln, Weidelamm, Grillplatte mit regionalen Fleischsorten, alles Kilometer Zero 0!
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Das Stracotto war Rind und Lammfleisch, welches lange, extra lange in Nero d’Avola und Gewürzen unter anderem Zimtstangen geköchelt wurde, es war butterzart und so intensiv vom Geschmack, einfach genial. Da hat jeder Schluck von einem exzellenten Nero d’Avola gepasst wie die Faust aufs Auge.
Das Leben in einer solchen Gemeinde ist überschaubar und relaxed, ich hoffe, dass die Bewohner wissen, in welchem Paradies sie leben. Auf den Plätzen und Bänken sind wie immer nur ältere Leute anzutreffen, Rentner, die sich die Zeit mit einem Plausch vertreiben, über die Welt philosophieren und den lieben Gott guten Mann sein lassen. Genau das finde ich toll, eine Gemeinschaft, die zuhört, die nicht nur ein Tablet oder Smartphone in der Hand hält! Reale Kommunikation auf allen Plätzen! 😉
Geiles Essen
Wenn man es einige Minuten beobachtet, sieht man, mit welcher innigen Ruhe dort der Tag seinen Lauf nimmt. Dort, wo das Touristenbüro ist, gleich neben dem Rathaus hängt ein Zettel aus, wann und wo im Dorf Blut abgenommen wird, da stelle ich mir vor, wenn da auch eine solche Schlange ist, wie vor der Post und der Rentenauszahlung. Aber für die Leute ist es normal und gehört zum normalen Leben dazu.
Felsen
Die vielen Bilder sind einige Eindrücke aus dem Herzen von Petralia Soprana, mit Blick auf den Ätna, der nur circa 120 km entfernt über Sizilien und die Ostküste drohnt, mit Blick auf Caltanissetta, die Stadt ebenfalls auf einem Felsvorsprung gelegen, der Blick ins Tal zu den extrem grünen Weiden der Lämmer, der Ziegen und der Rinder, die alle draußen frei gehalten werden.
Doch auch die Bilder der Kirchen und Plätze, der kleinen Gassen sind Momentaufnahmen einer Gemeinde von Sizilien im Madonienationalpark. Sizilien hat viel zu bieten, mehr als Sonne und Strand und das Inselinnere zu entdecken ist oft oder meist wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit.
Stillstand
Die Mauerwerke, die Gebäude, die Plätze sprechen Bände und es ist schön, dort einen Tag oder auch nur einige Stunden zu verbringen.
Es ist ein Moment der Ruhe, ein Moment, der dich erfüllt, zu sehen, wie einfach das Leben sein kann, mit welcher Ruhe und in welcher Ruhe eine Gemeinde seine Tage bestreitet.
Ich kann nur jedem empfehlen, wer auf Sizilien ist, sich aufzumachen für einen Tag diese Gemeinden, die auf ganz Sizilien verstreut sind, egal wo, ob Randazzo, Floresta, Ragusa Iblea, Modica, Noto, Scicli, Erice, Scopello, Piano dei Albanesi, Santa Cristina di Gela und viele mehr.
Sizilien
Saluti aus dem Süden, euer Peter
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Leute, was soll ich sagen…… wir waren dort!
Wunderschön, man fühlt sich in eine andere Welt versetzt! Diesen kleinen Ort zu Fuß zu erkunden ist ein unvergessliches Erlebnis!!!!!!!!
Vielen herzlichen Dank lieber Peter für diesen außergewöhnlichen Tipp!!