Südtirol
Ob Südtirol oder Sizilien, walken ist hier ein Traum, es gibt so viel zu entdecken. Aber vor allem kann man Detox Tage einlegen. Weg vom Stress, der Hektik des Alltags hin zur absoluten Natur.
Unberührt in weiten Teilen, karg und trotzdem einfach traumhaft.
Sizilien ist doch nicht nur Sonne, Sand und Meer, sondern hat so viel davon – Hügel, Berge und Grün von Nord nach Süd und Ost nach West.
Die Monate April, Mai und Juni sind für mich jedes Jahr die schönsten, immer und immer wieder.
Das Grün ist richtig saftig, beim Wandern würde man am liebsten in die Sträucher reinbeißen.
Es lässt sich einfach super beim Spazierengehen beobachten, wie langsam die Triebe kommen, austreiben und dann je nach Baum oder Strauch die Frucht gebildet wird.
Die Kulisse ist dank des intensiven Lichts eine wahre Palette an Farben, so viel Facetten und Nuancen.
Eine Trauminsel, die es zu entdecken gilt!
Heute ist Feiertag und ich bin abermals hoch in die Berge, das ist eine Lieblingstour von mir. Es geht über circa. 15 km nur hoch, immer weiter, hoch! Heute machte ich nach knapp 8 Km kehrt. Aber es war wie immer, ein echt superschöner Trip, Wanderschuhe an und nach dem Cappuccino gehts los.
Die ersten Meter läuft man raus aus dem Dorf, dann ist links und rechts alles nur noch grün, Olivenhaine, Hügel, freie, unbebaute Fläche für Rinder-Schaf und Ziegenherden. Gelegentlich mal ein kleines Sommerhaus oder ein Stall, in dem die Tiere eine Zuflucht haben oder der superleckere Ricotta gemacht wird.
Die Gegend wird jetzt immer karger und wenn man hochschaut, zu den Gipfeln sieht man noch die letzten Überreste der Nadelwälder. Es müssen mal enorme Wälder hier gewesen sein, alles weg, die Römer haben gute Arbeit geleistet, im negativen Sinne.
Die Gipfel der umliegenden Berge hat eine nicht unerhebliche Höhe von 1000 bis 1200 Meter über dem Meeresspiegel, das muss man sich mal überlegen! Wir sind hier auf einem Niveau wie beim Feldberg im Schwarzwald.
Berge so hoch wie der Feldberg
Die Strecke bis ganz oben endet im Tal an einem kleinen See, dort könnte man dann auf der anderen Seite wieder hinuntersteigen. Bis zum See sind es circa. 15 km, dort ist man dann mittendrin, in einer großen Weide für Rinder (siehe Eintrag von, wo kommt mein Fleisch!)
Recht früh, im zarten Alter von knapp 6 Jahren durfte ich jedes Jahr im Urlaub mit den Eltern die Berge kennenlernen, intensiv kennenlernen. Damals war das oftmals eher nervig, jeden Tag auf einen anderen Berg zu kraxeln. Heute muss ich sagen, es war toll, das alles sehen zu können, die Hütten, die Klettersteige, die smaragdgrünen Bergsee in Südtirol, noch präziser Naturns, das war unser jährliches Domizil. Dort gings für 3 – 4 Wochen hoch und runter.
Naturns im Etschtal Südtirol
Hütten und Grad Touren, Höhenwanderwege und Kurztrips von 4 bis 5 Stunden waren keine Seltenheit. Wenn ich mir die vielen Kinder heute so anschaue, nur noch vor dem Bildschirm, ob PC, Tablet oder Smartphone, einfach stundenlang nur zudem vor dem digitalen Medium.
Ich finde das sehr schade, denn es gibt auch eine Welt da draußen, Praxis und Entdecken ist alles und hat nichts mit dem virtuellen Leben zu tun. Klar ist Fortschritt gut und ohne Fortschritt kommt man halt nicht weiter, aber man sollte auch immer einen Plan B haben und vielleicht C.
Was mir sehr im Gedächtnis verblieb, ist der Geruch der Luft. Es war sehr heiß, auch bis 35–40° Grad und an den Berghängen, nach einigen Wochen starker Sonne, ist es trocken, verbrannt und das kann man beim Wandern riechen.
Es ist ein besonderer Duft, wenn sich Holz, trockenes Gras und Kräuter in der Luft zu diesem Duft vermischen. Genau diesen Duft erlebe ich dort oben wieder, diese heiße Luft vermischt mit diesem Kräuter Gras Gemisch. Die Luft ist heiß und beim Atmen kommt es einem im Hochsommer manchmal vor, man atmet die Luft aus der Sauna ein, knack trocken!
Saunaluft gratis
Da ist ein Ort mit großen, richtig alten Pinien, darunter liegen die Zweige und die Nadeln einige Zentimeter hoch. Da riecht man dann diese tolle Natur, diese traumhafte Welt, Sizilien.
Ganz sicher sind auch andere Gegenden super toll, da wird jeder sein Fleckchen haben, aber für mich ist es die Kombination. Sizilien ist einfach Hammer, Wasser, Meer, Sport, Kulinarik, Wandern, Walken, Biken, Geschichte, Kultur und wer es noch toppen will, macht am Ätna seinen Skiurlaub. Ein Bekannter ist Skilehrer und Salvo erzählt mir immer, dass in guten Jahren bis 10 Meter Schnee (Höhe) oben liegen. Es gibt Skilifte und eine Seilbahn, für 2 Monate sollte es möglich sein, morgens oben Ski zu fahren und mittags kann man sich an den Strand legen, denn an guten Tagen brennen die 20° Grad sicher ganz gut. 😉
Walken, Mountainbike – Sonne, Sand und Meer
Die beiden Videos zeigen einmal aus den Bergen hinter Altavilla Milicia die Küste bei Castelldaccia und Porticello, das andere dann die Hochebene, die bis zum See führt. Kuhglocken sind immer von einem anderen Ort herzuhören, aber oft kommen dann noch die Hirten mit den Schafen oder wie in diesem Fall die Ziegen. Die Tiere sind gesund, haben wunderschönes, intaktes Fell und heute waren sicher 30–40 kleine Jungtiere dabei hoch auf die Weiden.
Bei allen meinen Wegen nehme ich kein Headset oder Ohrhörer mit, ich höre keine Musik und telefoniere nicht, oft gehts in die Flugstatus, es sei denn, ich erwarte eine Warenlieferung.
Momente, die sich in 16 Jahren immer wieder wiederholt haben und doch immer anders sind, Sizilien, eine Insel mit mehr als zwei Bergen. Entdecken Sie es zu Fuß, mit dem Bike, da gibt es viele Möglichkeiten.
Da oben ist es manchmal wie in den Südtiroler Bergen, leider ohne die super Hütten und die Jause, das muss man schon selbst mitnehmen, aber vor dem inneren Auge ist das Südtirol sehr nah. Was hier eindeutig besser ist, das Klima. Viel beständiger und regen ärmer als im Norden, nur wenn es mal kracht, dann aber extrem heftig.
Auch die Stürme haben hier ein anderes Kaliber als bei uns, nicht zu unterschätzen. Die Natur zeigt uns immer wieder, ist im extrem nicht kalkulierbar und beherrschbar.
Salve aus dem Süden